Heute will ich dir mal etwas mit auf den Weg geben, das mir selbst auch immer wieder bewusst werden muss und wo ich mir heute so meine Gedanken drüber gemacht habe:Wir sehen bei anderen Menschen (und Hunden) oft nur einen winzigen Ausschnitt ihres Lebens. Und das ist total normal – sollten wir aber im Hinterkopf haben, wenn wir Rückschlüsse ziehen.

Du kennst das vielleicht von meinen Videos: Ich zeige dir im Club oft genau die Begegnungen, die etwas spannender oder herausfordernder sind. Die 20 entspannten Begegnungen, bei denen Knicka einfach locker einen Bogen läuft, filme ich gar nicht. Warum?a) Weil der Abstand meist so groß ist, dass ich gar nicht beide Hunde drauf bekomme.b) Weil sie so normal und unaufgeregt sind, dass ich dafür das Handy gar nicht raushole.

Und ganz ähnlich ist es bei anderen auch: Viele zeigen in sozialen Medien oder in der Öffentlichkeit oft nur die schönen, problemlosen Momente. Das heißt aber nicht, dass es bei ihnen keine Herausforderungen gibt. Vielleicht siehst du einen Hund, der im Park super entspannt ist, aber zu Hause Trennungsstress hat oder beim Spaziergang jagdlich motiviert ist. Das siehst du einfach nicht – und das erzählen viele auch nicht.

Und dann musst du dir bewusst machen, dass du das Mensch-Hund-Team meist nur in einem ganz bestimmten Kontext siehst.Ich erinnere mich da an eine Situation mit einem Nachbarn aus unserer Siedlung. Der hat Knicka immer nur am Gartenzaun erlebt, wo er auf seinen „Erzfeind-Hund“ total übertrieben reagiert hat und ausgerastet ist. Für den Nachbarn war Knicka also ein absolut unerzogener, böser Hund. Eine andere Nachbarin, die Knicka nur von entspannten Begegnungen kannte, fand ihn immer total lieb und hat mich mal gefragt, warum ich überhaupt mit ihm trainiere. Da habe ich nur gelacht und gesagt: „Fragen Sie mal meinen anderen Nachbarn, der sieht das ganz anders.“

Und so gilt das natürlich auch bei meinen Videos: Wenn du von mir im Club fast nur die schwierigen Begegnungen siehst, dann bekommst du ja auch nur diesen einen Ausschnitt – die Stellen, die ich bewusst auswähle, weil sie für dich spannend und lehrreich sind. Das heißt aber nicht, dass es bei uns ständig schwierig läuft. Auch das ist nur ein Teil vom großen Ganzen.

Der eigentliche Knackpunkt:Genau deshalb ist es so gefährlich, wenn wir aus einem einzelnen Bild sofort eine ganze Geschichte ableiten – egal ob positiv oder negativ. Wir vergessen dabei, dass wir nur diesen einen Ausschnitt sehen. Aber dein Hund lebt nicht in Ausschnitten – er lebt mit dir jeden Tag, mit all seinen guten und schwierigen Momenten.

Wenn du also anfängst, euch nicht mehr mit anderen zu vergleichen und gleichzeitig aufhörst, andere vorschnell zu bewerten, dann verändert sich etwas Grundlegendes:

Du bist gnädiger mit dir selbst.
Dein Hund spürt weniger Druck.
Und ihr beide bekommt die Chance, die kleinen Fortschritte zu feiern – die am Ende die größten Veränderungen bringen.

Denn: Der einzige faire Vergleich ist der mit euch selbst – und genau der zeigt euch, wie weit ihr schon gekommen seid.

Hier haben wir die Lektion besprochen!

Wir sehen immer nur einen Ausschnitt – und das ist völlig normal!

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