Spielcheck-Quickie - woran erkennst du das ein Spiel zwischen (zwei) Hunden ggf. kippt?

Gestern haben wir uns angeschaut, wie Spiel aussieht. Anzeichen dafür, dass eine Interaktion kein Spiel ist bzw. ein bereits laufendes Spiel vielleicht kippen könnte, schauen wir uns heute an :-).Ein Spiel kann kippen, wenn die Aufregung zu groß wird. Das passiert ganz häufig, wenn das Spiel einfach schon zu lange läuft. Dann wird die Kondition schon mal eng - spielen ist halt auch körperlich anstrengend - und der eine oder auch beide machen schlichtweg schlapp. Oder aber die hohe Aufregung führt dazu, dass auf die körpersprachlichen Signale des Anderen nicht mehr angemessen reagiert werden kann.

Druckdatei Körpersprachies Hundebegegnungen Kein Spiel Dez. 22

Aber lasst uns mal ins Detail gehen :-)!

Pfote auflegen:Legt ein Hund eine oder sogar beide Pfoten auf den Rücken des anderen Hundes, kann dies bedeuten, dass er dessen Bewegung einschränken möchte. Er spielt ihm möglicherweise zu wild. Wenn diese Einschränkung beim anderen Hund nicht gut ankommt, steigt die Erregung, und es ist möglich, dass das Spiel kippt.

Kopf auflegen:Auch dieses Verhalten dient der Bewegungseinschränkung mit den gleichen möglichen Folgen. Der Hund hält hierbei seinen Kopf über den Nacken- oder Rückenbereich des anderen oder legt ihn sogar auf. Manchmal folgt ein seitliches Aufreiten.

Über den Nacken beißen:Dieses angedeutete Beißen, das mit oder ohne Körperkontakt erfolgen kann, lässt sich oft bei Rennspielen beobachten. Insbesondere Hütehunde versuchen oft, den anderen in den Po oder die Hinterläufe zu zwicken. Dieser (angedeutete) Körperkontakt bedeutet für den gejagten Hund meist eine Distanzunterschreitung, die dazu führt, dass er sich unwohl oder sogar bedroht fühlt. Letztendlich hat das Verhalten seinen Ursprung im Jagdverhalten/Hüteverhalten und dient dazu, den anderen in seiner Bewegung einzuschränken beziehungsweise die Bewegungen des anderen zu kontrollieren.

Hochkampfstellung bei Raufspielen: Hierbei stehen beide Hunde auf den Hinterbeinen voreinander und „ringen“ mit den Vorderläufen. Diese Stellung zeigt an, dass das Spiel gröber wird.

Wegschleppen oder abschirmen von Spielzeug:Ressourcen wie Spielzeug oder Futter bergen Konfliktpotenzial. Wenn Hunde mit einem Spielzeug spielen und du siehst, dass einer beginnt, das Spielzeug abzuschirmen oder wegzutragen, solltest du aktiv werden.

Fehlende Pausen:Pausen sind der wichtigste Bestandteil in einem Spiel. Falls du beobachtest, dass einer der Hunde die bereits beschriebenen Signale für eine Pause zeigt, der andere aber nicht darauf eingeht, solltest du eingreifen. Bei fehlenden Pausen wird das Erregungslevel schnell zu hoch.

Sehr viele Pausen in kurzen Abständen:Wenn das Spiel schon eine Weile dauert und die Pausen auffallend häufig werden, zeigt dir das, dass die Hunde eigentlich müde sind. Vielleicht schaffen sie es aber nicht, die Interaktion eigenständig zu beenden. Auch in diesem Fall sollten die Hunde dabei unterstützt werden, ihre restliche Erregung herunterzufahren.

Zunehmende Beschleunigung des Spieltempos:Das erkennst du daran, dass die Bewegungen hektischer und angespannter werden. Alles wirkt weniger harmonisch. Es weist darauf hin, dass die Erregung zu groß wird.

Fehlender Rollenwechsel:Wenn ansonsten alles stimmt, müssen die zuvor beschriebenen Rollenwechsel nicht zwingend stattfinden. Lässt ein Hund sich beispielsweise sehr gern jagen, kann es durchaus sein, dass er immer vorn ist und es sich trotzdem um Spiel handelt. Beobachtest du jedoch, dass Rollenwechsel, die bisher stattgefunden haben, plötzlich fehlen, ist das ein Hinweis darauf, dass du genauer hinschauen und herausfinden solltest, ob beide Hunde noch Spaß an der Interaktion haben. Erkennst du körpersprachliche Anzeichen für Angst oder Stress, stimmt etwas nicht.

Mobbing:Insbesondere, wenn mehr als zwei Hunde miteinander spielen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es zu Unstimmigkeiten kommt. Nicht selten tun sich mehrere Hunde zusammen, um einen zu jagen. Das ist sicher kein Spiel mehr. Der gemobbte Hund braucht jetzt Schutz!

Stellst du nun fest, dass ein Spiel vielleicht kippt, dann unterstütze die Hunde bitte. Für jegliches Eingreifen deinerseits gilt: Vermeide es, selbst laut zu werden oder gar unangenehme Reize hinzuzufügen. Dadurch könnte eine Situation eskalieren. Bleibe ruhig und besonnen, greife lieber einmal zu früh als zu spät in eine Interaktion ein – und bleibe bitte immer freundlich.

Eure Aufgabe:Schaut euch bitte das Video von Martina Monti an :-).Was spricht hier dafür, dass das Spiel kippen könnte?

Ich freu mich auf eure Kommentare!

Woran erkennst du, dass ein Spiel zwischen (zwei) Hunden ggf. kippt?

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