Um zu erkennen, welches Spiel dein Hund bevorzugt, musst du die Körpersprache, aber auch sein Verhalten checken. Eigentlich ist es in den meisten Fällen recht einfach. Ich habe hier mal einige Punkte zusammengetragen, die dir helfen, die Vorlieben deines Hundes zu erkennen.

Du holst ein Spieli raus und dein Hund zeigt Meideverhalten - das heißt, er dreht zum Beispiel den Kopf weg, baut Distanz auf und läuft auch nicht hinterher, wenn du das Spieli wirfst.-> Recht deutlich zu erkennen, dass dein Hund das Spieli bzw. die Spielart damit nicht mag.Auf dem Video siehst du auch Meideverhalten. Knicka zeigt, dass er nicht über dieses Kletterdingen gehen will. Pfiffig gelöst :-)

Du wirfst ein Spieli und dein Hund bringt es dir beim ersten Mal zurück, dann aber nicht mehr.-> Vielleicht bringt er es dir auch noch zwei oder dreimal, dann aber nicht mehr. Schau hier einfach mal, was dein Hund denn eigentlich mit dem Spieli machen möchte. Oftmals finden sie das hinterherrennen eigentlich gut, möchten dann aber vielleicht lieber drauf rumkauen oder ne Runde mit uns Menschen zergeln. Immer wieder zurückbringen und erneut wegwerfen finden viele Hunde "sinnlos" und steigen deswegen aus dem Spiel mit uns aus.
Du spielst mit deinem Hund z.B. mit einem großen Ball, in den er nicht reinbeißen kann (soll ja schließlich nicht kaputt gehen). Er wird im Laufe des Spieles immer aufgeregter, beißt dann ersatzweise in andere Dinge (z.B. in deinen Ärmel oder die Leine) oder fängt an, den Ball anzubellen.Hier ist dein Hund sehr wahrscheinlich stark gefrustet, weil er den Ball nicht "knautschen" kann. Viele Hunde haben - gerade bei Jagdersatzspielen - das Bedürfnis, die "Beute" zu packen und drauf rumzukauen. Das ist ihnen in die "Wiege gelegt" und sie brauchen es, um die Erregung wieder runterzufahren.Geht das nicht, z.B. weil das Spielzeug zu groß oder vielleicht auch einfach zu hart (oder ähnliches) ist, dann frustet das und dein Hund reagiert entsprechend mit hoher Erregung. -> Hier würde ich schauen, das Spiel so zu verändern, dass das Kaubedürfnis des Hundes befriedigt wird.
Du hast ein Intelligenzspielzeug und hast es viiiiiiel zu schwierig aufgebaut. Was für uns so selbstverständlich ist, verstehen unsere Hunde oftmals nicht. Wir haben bei der Videoübung in diesem Monat schon in den Kommentaren rausgearbeitet, wie man so etwas besser aufbaut. Ich habe hier nochmal ein Video, wo man sehr deutlich die Überforderung der Hündin Amy (die mich übrigens nicht wirklich kannte und entsprechend auch mein ganzes Gerede nicht einschätzen und verstehen konnte) sieht.-> Wenn du so ein Spiel einführst, dann mache es extrem einfach zu Anfang. Lege z.B. erstmal Leckerchen auf und neben das Spielzeug, nachdem dein Hund es in Ruhe kennengelernt hat. Und dann kann man - wie bei diesem Spielzeug von Amy - erstmal den Deckel nur ganz wenig zu machen usw.

Ich denke, es gibt noch einiges mehr an Beispielen, ich habe hier einige genannt, um es für dich etwas deutlicher zu machen. Letztendlich kannst du immer davon ausgehen, wenn ein Hund Dinge nicht tut oder anders tut, als du sie möchtest, dass er sich das Spiel anders vorstellt.Zeigt er Meideverhalten oder Stressanzeichen dann solltest du genauer hinschauen und euer Spiel gegebenenfalls anpassen.Ich habe hier noch ein Video (Ausschnitt aus einem Webinar) für euch, wo der Knicka sehr deutlich zeigt, dass er "verstecken" nicht mag - aber durchaus anders mit mir und seinem Stück Lunge spielen möchte. Schaut das bitte mit Ton, da erkläre ich alles :-).

Es macht großen Sinn, dass ihr eure Spieleinheiten mit euerm Hund einfach mal filmt und euch hinterher die Durchgänge anschaut und guckt, was euer Hund (körpersprachlich) zeigt und wie ihr das einschätzen könnt.Wo gibt es von eurer Seite noch Verbessrungspotenzial? Wo braucht euer Hund Unterstützung?Und dann übt das selber vielleicht erstmal ohne Hund - hört sich albern an, aber hilft ungemein. Weil - je nach Spielart - auch wir die Bewegungsabläufe erst üben müssen und entsprechend viel "falsch" machen, wenn wir uns im Vorfeld nicht richtig vorbereiten.

Wer mag, darf die Videos natürlich auch gerne zum Austausch in unsere Facebook-Gruppe stellen. Vielleicht bekommen wir aber auch noch zeitnah etwas, was wir hier zur Videoanalyse in den Clubbereich stellen können.

Eure Aufgabe:Bitte beschreibt einmal, woran man die Überforderung der Hündin Amy festmachen kann. Was seht ihr da für Anzeichen?

Und wenn ihr Fragen habt, dürft ihr die natürlich - wie immer - gerne in die Kommentare schreiben. Vielleicht habt ihr ja auch noch ein paar ergänzende Beispiele :-)

Woran erkennst du, welches Spiel dein Hund (nicht) mag?

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